Pressemitteilung der BDGW 20 / 2020

Berlin/Bad Homburg – Seit Beginn der Corona-Krise wird Bargeld als Zahlungsmittel immer weniger genutzt. Aktuelle Untersuchung des EHI Retail Institutes bestätigen diese dramatische Entwicklung.

Bargeld wird demnach 2020 nur noch einen Umsatzanteil von 41,2 % im stationären Einzelhandel haben. „Damit geraten die Geld- und Wertdienstleister wirtschaftlich immer stärker unter Druck“, darauf wies der der Vorsitzende der BDGW, Michael Mewes, hin. Das habe zwangsläufig Auswirkungen auf die derzeit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 11.000 Beschäftigten der Branche.

Beeinflusst durch zahlreiche Kampagnen des Handels für das bargeldlose Bezahlen haben immer mehr Verbraucher in den vergangenen Monaten auf Bargeld an der Kasse verzichtet. Das EHI Retail Institute rechnet mit einem Rückgang von einer Milliarde Transaktionen, mit einem Gesamtwert von knapp 28 Milliarden Euro, gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich lässt sich der Rückgang des Bargelds im Lebensmittel-Einzelhandel beobachten. So werde bei den Lebensmittel-Discountern der Umsatzanteil des Bargelds von 56,2 % auf 46 % sinken, in Großflächenbetrieben des Lebensmittel-Einzelhandels von 47,2 % auf 39,5 % (https://www.ehi.org/de/pressemitteilungen/1-milliarde-weniger-einkaeufe-mit-bargeld/).

Im Hinblick auf die laufende Tarifrunde 2021/2022 erläuterte Mewes, dass der dramatische Rückgang des Bargeldanteils am Umsatz des Einzelhandels von den Tarifvertragsparteien berücksichtigt werden müsse. „Ein derartig starkes Absinken des Bargeldanteils im Einzelhandel ist für die Geld- und Wertdienstleister kaum zu verkraften. Wir erwarten einen Umsatzrückgang um bis zu 15 Prozent.“

Auch der Vorsitzende der Tarifkommission der BDGW, Hans-Jörg Hisam, fordert vor diesem Hintergrund Verständnis bei den Mitarbeiter*innen und der Gewerkschaft für die Situation der Geld- und Wertdienstleister. „Obwohl es vor dem Hintergrund unserer wirtschaftlichen Lage eigentlich angebracht wäre, drängen die Arbeitgeber nicht auf eine Nullrunde. Wir bieten eine deutliche Reallohnsteigerung an.“ Das Gebot der Stunde müsse es sein, dass die Tarifverhandlungen die angespannte wirtschaftliche Situation der Geld- und Wertdienstleister nicht zusätzlich belasteten und insbesondere Arbeitsplätze gesichert werden könnten, so Hisam abschließend.

  
Michael Mewes                                                              Hans-Jörg Hisam

 

 Brancheninformation (www.bdgw.de)
Der BDGW gehören zurzeit 31 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 84 Niederlassungen, und 29 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche rund 2.500 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt ca. 11.000 Mitarbeiter. Davon sind 2/3 im Geld- und Werttransport und 1/3 in der Geldbearbeitung tätig. Der Umsatz der gesamten Branche lag im vergangenen Jahr bei circa 600 Millionen Euro.

 

 

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